Meine kleine Pudelzucht:

 

Schon lange spiele ich mit dem Gedanken Hunde zu züchten. Da ich immer schon mehrere Hunde hatte, ist es hin und wieder auch mal zu, meist ungeplanten, Würfen gekommen. Die Aufzucht der Welpen hat mir sehr viel Freude bereitet, leider auch sehr viel Tränen bei der Abgabe. Meine Whippethündin Carmelita habe ich mir sogar zu diesem Zweck (natürlich nicht nur!!!) angeschafft. Damals wohnte ich schon ein paar Jahre auf diesem Hof und die Möglichkeiten der Welpenaufzucht waren und sind gegeben. Carmelita fühlte sich aber zu anderem, als zur Zucht, berufen und somit hatte sie nie Welpen. Da ich beruflich und auch mit meiner Pferdezucht sehr eingespannt war, habe ich diesen Gedanken auch erstmal verschoben. Aber wenn einem erstmal die Leidenschaft packt, vergisst man sie nicht so einfach wieder. Nicht all zu lange habe ich gebraucht mich zu entscheiden, welche Rasse es denn nun sein sollte zur Zucht. Es soll ein Hund sein der sich in vielen Situationen wohl fühlen  kann, der für die Etagenwohnung ebenso geeignet ist wie für das Leben auf einem Hof, der in der Stadt wie auf dem Land zurecht kommt. Ein freundlicher Hund soll es sein, eine Hunderasse, die man auch gut zu mehreren halten kann, die klug ist und auch sportlich, sodaß man mit ihr auch im Hundesport aktiv sein kann, ein Hund der nicht zuviel Mühe in der Fellpflege macht, ein Hund der nicht zu mißtrauisch ist und nett zu Kindern, ein Hund, der gesund ist und alt wird,  u.s.w. u.s.w. Alle diese Bedingungen sollte er erfüllen. Ist das zuviel??? Nein!! Nicht für den Pudel. Schnell bin ich auf diese Rasse gekommen, eben aus o.a. Gründen. Nun war ich ja sowieso schon seit frühester Kindheit ein großer Pudelfreund und  habe mich schnell für diese Rasse  entschieden. Nun machte ich mich auf die Suche nach einer geeigneten Hündin und so kam ich auf Paula, die damals noch Funny hieß. Paula hat mich überzeugt und nach der erfolgreichen Aufzucht ihrer Welpen hat sie bewiesen, daß sie eine wirklich gute Mama (Zuchthündin) ist. Nun mußte ich mich entscheiden, ob ich so weiterzüchte, oder ob ich mich einem Hundezuchtverband anschließe und somit Welpen mit Abstammungsnachweis bekomme.  Im Jahr 2010 war es dann soweit und ich bin Mitglied im VRZ e.V. (Vereinigte Rassehunde-Züchter) geworden. 

Ich habe mich für diesen Hundezuchtverein nach langen Überlegungen entschieden, weil ich mich hier am besten aufgehoben fühle. Es gibt sehr viel verschiedene Hundezuchtverbände/vereine, mit unterschiedlicher Zugehörigkeit, wovon wohl die bekannteste der VDH ist. Mein Verein ist dem UCI angeschlossen. Die verschiedenen Vereine mit ihren verschiedenen Satzungen sind gar nicht so einfach auseinander zu halten. Da mich die Farbgenetik bei Haustieren immer schon sehr interessiert hat (Habe verschiedene Tierarten in verschiedenen Farben, Neuzüchtungen, gezüchtet, wie z..B. Zebrafinken in cremefarben, Guppys in gold und seit einigen Jahren Zwergwidder-Kaninchen in lohfarben) möchte ich mir die Freiheit Pudel auch in verschiedenen anderen Farben zu züchten, nicht nehmen lassen. Mir gefallen die "Neufarben-Pudel" wie die Harlekine oder die Black and Tan sehr gut. Auch verschiedene  andere Farben können fallen und sind sehr spannend. Trotz meiner Aufgeschlossenheit der bunten Pudel gegenüber, ist mir auch klar, daß ohne die Reinzucht der Standartfarben keine neue Farbe entstehen kann. Dann würde es immer ein Würfelspiel bleiben, welche Farben dann in den Würfen fallen würdenDas kann natürlich nicht Sinn einer Zucht sein. Nichts desto trotz begrüße ich die mutigen Züchter, die es auch mal mit Farbmixen versuchen. Wichtig ist dabei, das alle Abstammungsdaten festgehalten werden und somit wäre es wiederum sinnvoll einem Verband angeschlossen zu sein. Da ich noch Anfänger bin auf diesem Gebiet, möchte ich nun lieber nicht noch mehr dazu schreiben. Bevor ich an die ganz bunte Pudelzucht gehe, muß ich erstmal so einige Wissenslücken füllen und bleibe erstmal bei meiner kleinen Zucht, mit im Moment ja nur einer Hündin, auf der sicheren Seite und habe mir für den nächsten Wurf einen weißen Rüden passend zu Paula ausgesucht, den ich natürlich hier wieder auf meiner Homepage auf einer eigenen Seite vorstellen werde. * Diese Planung hat nun leider nicht geklappt, da ich zu Paulas Läufigkeit verreist war--natürlich mit Hunden---! Aus diesem Grund habe ich mich entschieden, den von Paula selbst ausgesuchten Zwergpudelrüden "Jonny" zu wählen. Jonny ist silber und diese Farbmischung ist selbst bei strengeren Hundezuchtvereinen erlaubt. *  Der 2. Grund, weshalb ich in einem Verein eingetreten bin, ist die Auswahl der Zucht/Deckrüden. Da jeder Zuchthund ja einen Zuchttauglichkeitstest unterzogen wird und somit bestimmte Krankheiten ausgeschlossen werden, bin ich auch hier auf der sicheren Seite.  Auf der Suche nach geeigneten Zuchtrüden für Bera und Paula wurden uns auch Zwergpudel angeboten, die tatsächlich nicht gesund waren. Der Eine hatte regelmäßg epileptische Anfälle und der Andere einen Herzfehler. Nun kannten wir ja Pete und die Eltern von Pete, die ja beide zuchttauglich waren und Pete auch kerngesund und somit haben wir uns für Pete entschieden. Bei Pete ist halt das Problem der Farbmischung von Silber und Schwarz. Silber ist ja im Grunde eine vorzeitige Ergrauung und das wird vererbt. Somit konnten wir künftigen Pudeleltern keine "Farbgarantie" geben. Obwohl auch bei der rein schwarzen Pudelzucht es immer wieder vorzeitige Ergrauung gibt. Ebenso kommt dieses häufig bei verschiedenen anderen Farben, speziell beim Pudel, aber auch Rassen vor. Mein Ziel ist es mit 1 - 3 Pudeln zu züchten.  Ich habe mich für den Zwergpudel entschieden, weil ich mein Privatleben nicht gänzlich ändern will und das beinhaltet, daß ich meine Hunde (fast) überall mit hinnehme. Bei drei kleinen Hunden ist das sehr viel einfacher als bei den größeren. Meine Hunde begleiten mich auch am Fahrrad und die Kleinen kann ich dann auch schon mal in den Hundekorb setzen. Die "Kleinen" sind einfach überaus praktisch. Es war mir auch ein Bedürfnis eine Hunderasse zu züchten, die auch für ältere Menschen geeignet und händelbar ist. 

 

Ich hoffe ich habe hier ein wenig von meiner Zuchtphilosophie wiedergeben können. Vermutlich muß ich diesen Text noch so einige Male überchreiben und verbessern, aber so im Großen und Ganzen stimmt es so wie es da steht. Hier werden nicht leichtfertig Welpen "produziert", sondern mit viel Liebe und Kompetenz aufgezogen und vermittelt. Ich erhoffe mir, an glücklichen Mensch/Hund - Partnerschaften teilhaben zu dürfen, indem ich bei der Auswahl helfe. Die Welpen bekommen alles das mit auf dem Weg, was sie zu einem "guten Hund/Partner" macht. 

             

                 

   Wir Beide sind uns einig...............

 alles was hier auf unserem Hof passiert, geschieht nur im Einklang!

Neuigkeiten zum Thema:

Wie oben im Text schon erwähnt, habe ich mich aus gegebenen Anlass zu einer Farbmsichung von Weiß x Silber entschieden. Aus diesem Wurf möchte ich gerne, wenn nichts dazwischen kommt, eine Hündin behalten. 

An dieser Stelle möchte ich auch noch etwas zu Hundezuchtvereinen schreiben, die dem VDH angeschlossen sind. Wer einen gesunden und guten Hund sucht, tut gut daran, sich die Züchter, sowie die Zuchtiere, genauestens anzuschauen und nicht darauf zu achten, wieviel Pokale in der eigens dafür angeschafften Vitrinen, stehen! In jedem Hundezuchtverein, egal ob dem VDH angeschlossen oder nicht, gibt es schwarze Schafe. Was mir aber so ganz und gar nicht gefällt beim VDH ist die Unflexiblität, die oftmals nicht gerade zur Verbesserung einer Rasse beiträgt. Dieses Züchten nur nach Schönheit und diese liegt auch noch im Ermessen einzelner Richter, gefällt mir nicht. Gerade gestern habe ich noch einen Film über die Deutsche Schäferhund Zucht gesehen. Ich fand es schrecklich. Erwähnt wurden im besagten Film auch die vielen auftretenden Krankheiten, bestätigt von vielen Tierärzten, beim Schäferhund. Ebenso hat mich das Ausmass einer speziellen Krankheit, die beim Chavalier-King-Charles-Spaniel auftritt, erschrocken. Von den kranken Hunden wird keiner aus der Zucht genommen. Also, es gibt, meiner Meinung nach, zuviele Beispiele. Es wäre zu wünschen, es würde mehr auf Gesundheit, als auf Schönheit, geachtet. Man könnte, als Verbesserungsvorschlag, Zuchttiere nach einem Punktesystem bewerten, wobei jeder Zuchthund Punkte durch gesunde Nachzucht sammeln könnte. Je mehr gesunde Nachzucht vorhanden ist, desto höher die Punktzahl der Zuchttiere. War nur so eine Idee....

 Ich möchte eine kleine Zwergpudelzucht aufbauen mit Paula als Stammmutter, da sie sich als Zuchthündin bewährt hat. Sie ist gesund, ist natürlich auch vom Tierarzt auf bestimtme Erbkrankheiten, die evtl beim Pudel auftreten können, untersucht worden.(Ich habe Paula schon zuchttauglich gekauft und trotzdem noch einmal meiner eigenen Tierärztin vorgestellt und einen Zuchttauglichkeitstest machen lassen). Sie hat einen tollen Charakter und ist rassetypisch. Der Rüde Jonny hat auch den Zuchttauglichkeitstest bestanden. Er war bei 3 (!) Tierärzten, die ihm die Zuchttauglichkeit ausgesprochen haben und ebenso ist er unserem Zuchtwart vorgestellt worden, der ihn auch nach Rassestandard beurteilen konnte und ihn als zur Zucht empfohlen auswies. Beide Hunde sind nun fast 4 Jahre alt und waren noch nie krank..ich denke, das ist eine gute Voraussetzung um zur Zucht zugelassen zu werden. Erhoffe mir natürlich bei der Nachzucht auch alle positiven Merkmale der Elterntiere, denn eine Hündin soll bei mir bleiben und weiterhin für Nachwuchs an der Jade sorgen.

 

Juni 2013

Seit dem ich den oben stehenden Text geschrieben habe, ist einige Zeit vergangen. Mittlerweile ist die Hündin, von der ich oben geschrieben habe, fast 3 Jahre alt und hat auch schon 1 x Nachwuchs gehabt. Natürlich hat sie das alles hervorragend gemeistert und die Welpen sind einfach Klasse !!!

 

Anouk und Birte im Galopp zu Paula

 

Sommer 2014

Die Jahre vergehen. Ich warte auf dem 2. Wurf von Anouk. Leider ist mein geliebter Pete verstorben. Er ist von einem anderen Hund in den Kopf gebissen worden und hat dadurch ganz starke gesundheitliche Probleme bekommen, die uns veranlassten, nach mehreren entzetzlichen Wochen, Pete zu erlösen.In diesem Jahr soll Bruno, ein Sohn von Pete sich beweisen. Monatelang war ich damit beschäftigt einen geeigneten Nachfolger zu suchen. Mir war wichtig, daß der zukünftige Vater unserer Welpen nicht zu klein ist oder vererbt. Leider ist das bei vielen Züchtern und Deckrüdenhaltern genau anders herum. Die Kleinen werden bevorzugt. Viele Zwerge haben Toys in ihren Abstammungen und wollte ich möglichst ausschließen. Allerdings ist Brunos Opa auch ein schwarzer Toy gewesen. Erstaunlich, daß es so wenig reine Zwerge gibt. Dann war mir noch wichtig, daß keine Rotfaktoren vorhanden sind. Schwarz, weiß und silber ist ok. Tja, keinen Rüden gefunden. Ein kleiner Silberpudelrüde, der mir auch gefiel, in der Lausitz......aber wir Hundehalter wurden nicht "warm" miteinander, zudem ist es einfach zu weit weg. Der Rüde muß passen, aber wir Hundehalter müssen auch gleichzeitig Zeit haben. Sooo genau läßt sich eine Läufigkeit ja auch nicht vorhersagen. Anouk hatte in diesem Jahr 7, statt 6 Monate dazwischen. Ich hätte einen Zwergpudelrüden in der schönen Farbe merle zur Verfügung gehabt. Aber das Merle-Gen ist mit vielerlei gesundheitlichen Problemen gekoppelt und kam somit nicht in Frage.

 2024

Es ist sooo viel passiert.

Meine geliebten Mädels Paula und Anouk sind nicht mehr bei mir.

Es fällt mir schwer dieses zu aktzeptieren.

Ich hatte mich noch auf soo viele Jahre mit Anouk gefreut.

Sie ist mit nur 12 Jahren an Krebs erkrankt und musste erlöst werden.

Es war unglaublich schwer für mich.

Einige Monate später ist Paula verstorben.

Sie war bis zuletzt topfit.

Nun begleiten mich wieder 2 Pudelmädchen.

Mutter und Tochter.

Winni und Martha, beide sind auf ihren jeweiligen Seiten vorgestellt.

Sie sind irgendwie ganz anders und eben doch Pudel.

Ich freue mich auf viele Jahre mit den Beiden.